Programm zur Gemeinderatswahl 2019

Klingenberg - Für eine lebenswerte Gemeinde! Für Alle!

Für eine lebenswerte Gemeinde! Für Alle!

Am 26. Mai 2019 wird in der Gemeinde Klingenberg gewählt. Neben dem Europaparlament und dem Kreistag wird auch über die Zusammensetzung des Gemeinderates neu entschieden. Die 18 Plätze im Rat verteilen sich bisher auf elf Männer von der CDU, fünf Männer von den „Bürger für Klingenberg“ und zwei Frauen von den Linken. Dabei arbeiten die CDU und die „Bürger für Klingenberg“ in einer Art großen Koalition zusammen. Der Bürgermeister, der zu seiner Wahl noch für die „Bürger für Klingenberg“ angetreten ist tritt jetzt sogar für die CDU zur Kreistagswahl an. So verwundert es nicht, dass dieser Männerbund macht was er will und der Bürgermeister weitestgehend freie Hand hat. Das ist undemokratisch und kann nicht im Sinne der Einwohner unserer Gemeinde sein. Von der erstmals zu dieser Wahl antretenden AfD ist auch nichts besseres zu erwarten. Sie wollen zusätzlich noch alle, die nicht seit ewigen Zeiten hier leben aus der Gemeinschaft ausschließen.

Dem stellen wir uns entgegen. Wir werden immer wieder Druck machen, dass alle die hier leben und zukünftig hier leben wollen, eine offene, freundliche, ausgleichende und lebendige Gemeinde erleben können. Wir werden den Bürgermeister und die Gemeinderäte immer wieder an ihre Versprechen erinnern, bis sie diese endlich umsetzen. Wir werden keinen weiteren Abbau von Demokratie in der Gemeinde dulden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Orte unsere Landschaft und Natur noch schöner und Lebenswerter werden. Wir sorgen dafür, dass es sich alle leisten können hier zu Wohnen und ihre Freizeit zu gestalten. So viele Menschen wie möglich sollen die Möglichkeit bekommen hier ihrer Arbeit nachzugehen.

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Umwelt und Landschaft

Die Natur und die Landschaft unserer Gemeinde ist ein wertvolles Gut. Mitten durch die Gemeinde verläuft ein Europäisches Natura 2000 Schutzgebiet. Weitere Biotope und Natur- und Landschaftsdenkmäler befinden sich im Gemeindegebiet. Diese zu Erhalten ist uns ein zentrales anliegen.

Um dies zu erreichen müssen wir auch die zukünftigen Generationen für unsere Umwelt begeistern. Wir setzen uns für eine umfangreiche Umweltbildung in unseren Kindergärten und Schulen ein. Diese sollte überwiegend nicht in den Klassenzimmern sondern draußen „am lebenden Objekt“ stattfinden. Nach dem vergangenen trockenen Sommer und dem Niederschlagsreichen Winter, kann man in unseren Wäldern eindrucksvoll die Folgen des Klimawandels sehen. Zusammen mit unseren lokalen Imkern kann man über das Insektensterben aufklären. In unseren Landwirtschaftsbetrieben können die unterschiedlichen Ansätze bei Tierhaltung und Feldwirtschaft kennengelernt werden. Im Geopark lernen wir, wie unsere Hügelige Landschaft entstanden ist. Viele weitere Exkursionen und Kooperationen sind denkbar.

Unsere Fließgewässer sind prägend für unsere Landschaft und Artenvielfalt. Wie unsere Dörfer angeordnet sind hängt eng mit den Bächen zusammen. Hin und wieder zeigen uns die Bäche aber auch, dass wir sie schlecht behandeln. Wenn sie Hochwasser führen, reißen sie alles mit sich und manche Menschen verlieren sogar ihre Häuser. Infolge des Klimawandels wird so etwas noch viel häufiger passieren. Wir möchten, dass sich die Gemeinde viel stärker für die Renaturierung der Gewässer einsetzt. Sie dürfen nicht in enge Gräben gezwängt werden. Überschwemmungsflächen müssen frei gemacht und konsequent frei gehalten werden.

Unsere Vorfahren hatten um Ihre Felder Hecken und Blühstreifen angelegt. Moderne konventionelle Landwirtschaftsbetriebe sind dem Druck unterlegen immer mehr aus ihren Flächen herauszuholen. Dem vielen die Blühstreifen zum Opfer, dabei sind die eigentlich Heimat für Insekten, die für das Bestäuben der Blüten auch von Nutzpflanzen unverzichtbar sind. Auch viele andere Tiere brauchen sie als Nahrungsgrundlage. Die Hecken schützten vor Erosion durch Wind und Wasser. Auch sie wurden beseitigt um noch ein Stückchen mehr Ackerfläche zu haben. Die Folgen sind zum Beispiel Schlammlawinen wie sie häufig bei uns auftreten.

Wir fordern die Gemeinde auf, dass sie veranlasst Blühstreifen und Hecken wieder anzulegen.

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Mobilität

Die Gemeinde Klingenberg muss dafür sorgen, dass alle Menschen die hier leben alle Wege zurücklegen können, die sie zurücklegen wollen. Egal ob zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Sport, zur Freundin oder einem Bekannten oder der ärztlichen Sprechstunde. Wir haben bereits ein gutes Straßennetz. Die meisten Menschen die es können, nutzen die Straßen mit dem Auto. Wer das nicht kann hat ein Problem. Busse fahren in den meisten Orten nur sehr selten und unregelmäßig. Außerdem sind die Haltestellen nicht Barierrefrei, so dass Menschen mit Kinderwägen, Rollatoren oder Rollstühlen gar nicht in die Busse einsteigen können. Zu Fuß gehen ist häufig sehr gefährlich weil sichere Wege fehlen. Weil es bei uns sehr hügelig ist, kommt Radfahren nur für die fittesten in Frage. Doch das muss nicht sein. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen ihre Wege auch ohne Auto zurücklegen können. Busse sollen in und zwischen allen Orten der Gemeinde in einem regelmäßigen Takt und häufig genug Fahren, auch abends und am Wochenende. Die Haltestellen müssen überall wo es möglich ist so ausgebaut werden, dass alle Stufenlos in die Busse ein- und aussteigen können. Fußgänger und Radfahrer müssen geschützt werden, indem ihnen sichere Wege zur Verfügung gestellt werden. Dort wo kein Platz für bessere Wege ist, muss der gesamte Verkehr beruhigt werden.

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Wohnen

Die Gemeinde besitzt einige eigene Wohnungen. Die Plattenbauten am Sachsenhof in Klingenberg werden gerade saniert. Die Wohnungen in den bereits fertiggestellten Gebäuden werden bereits vermarktet. Leider hat man es verpasst dabei Wohnungen zu schaffen, die für alle Menschen geeignet sind. Es gibt keine Fahrstühle und auch die Wohnungen sind nicht Stufenlos. Somit sind sie nicht für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet. Gerade weil die Menschen in der Gemeinde immer älter werden, ist das fahrlässig. Auch die Mietpreise sind zu hoch. Die Miete pro Quadratmeter liegt ähnlich hoch, wie in Leipzig oder Dresden. Allerdings bieten die Wohnungen in Klingenberg bei weitem nicht so eine gute Infrastruktur.

Wir fordern, dass die Gemeinde in Zukunft beim Wohnungsbau immer auf die Barrierefreiheit achtet und die Finanzierung so gestaltet, dass auch angemessene Mietpreise möglich sind.

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Dorfleben

Ein reges Dorfleben ist entscheidend damit sich die Menschen hier Wohlfühlen. Dafür leisten unsere Vereine bereits eine großartige Arbeit. Sie sind dabei aber auf eine Unterstützung bei Geld, Personal und Infrastruktur angewiesen. Neben den heimischen Unternehmen, muss da auch die Gemeinde ihren Teil beitragen. Nutzungsgebühren für Räume, die der Gemeinde gehören (wie z.B. Turnhallen) sind eine große Belastung für die Vereine. Ohne diese Kosten haben die Vereine wieder Gelder zur Verfügung, die sie in neue und bessere Angebote für die Menschen in den Dörfern stecken können. Wir wollen, dass Vereine, die Ihren Schaffensschwerpunkt in der Gemeinde haben, generell keine Gebühren mehr zahlen müssen. So war es für einen Teil des Gemeindegebiets ja schon einmal.

Es braucht Angebote für alle Altersgruppen und Lebensweisen. Menschen die hier keine Möglichkeiten finden ihre zeit mit Freude zu gestalten, verlassen den Ort sehr schnell. Dazu gehört es für Kinder und Jugendliche Freizeitbeschäftigungen zu fördern, die nicht austauschbar sind. Nachdem sie nach der Schule die Gemeinde verlassen haben um die Welt kennenzulernen. Kommen sie dann auch gerne zurück um sich niederzulassen und eine Familie zu gründen. Die Vereinsförderung der Gemeinde sollte nicht nach dem Gießkannenprinzip funktionieren. Sie sollte sich viel mehr am Bedarf orientieren. Die Vereine haben viele Projekte, die sie finanzieren wollen oder müssen. Für diese Projekte sollen sie unbürokratisch Zuschüsse von der Gemeinde bekommen. Angebote für Kinder sollen dabei einen Vorrang bekommen.

Es gibt auch viele Initiativen und Einzelpersonen in der Gemeinde, die unabhängig von Vereinen einen wertvollen Beitrag zum Dorfleben beitragen. Sie sollen die gleiche Unterstützung bekommen wie die Vereine.

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Ortsentwicklung

Die Gemeinde hat in den vergangenen Monaten zusammen mit vielen engagierten Einwohnern und Vereinen ein Ortsentwicklungskonzept erarbeitet. Wir treten dafür ein, dass dieses so schnell wie möglich und ohne Abstriche umgesetzt wird. Auch Projekte, die es nicht in das Konzept geschafft haben oder die unabhängig davon entstehen aber dazu beitragen, dass unsere Orte schöner werden sollen die Chance erhalten umgesetzt zu werden.

Gerade im Bereich des sanften Tourismus hat die Gemeinde noch ein riesiges Potential. Ein geschlossenes Wanderwegenetz bietet in Verbindung mit Tiergarten, Wildgehege, Talsperre und vielen weiteren Zielen den Besuchern eine schöne Zeit.

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Kultur

Wir unterstützen Initiativen, die die Kultur in unseren Orten fördern. Wir wollen, dass das
Kulturhaus Pretzschendorf saniert wird und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm bekommt.

Wir wünschen uns auch ein umfangreiches Kulturprogramm für junge Menschen. Wenn zum
Beispiel junge Kollektive einen Open-Air Rave veranstalten wollen sollten wir das unterstützen und
nicht illegalisieren. Auch eine Jam ist nicht nur etwas für die Großstadt und kann auf dem Dorf
genauso viel Spaß machen.

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Sport

Gute Bedingungen für die Sportvereine sorgen für mehr Menschen, die sich hier sportlich betätigen. Das führt auch zu gesünderen Einwohnern. Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeinde Klingenberg endlich eine Sporthalle bekommt die für umfangreichen Vereinssport geeignet ist. Sie muss zum Beispiel für Handballspiele und Hallenfußball geeignet sein und auch Platz für Zuschauer bieten.

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