In den letzten Wochen ist in Freital viel passiert, viel geschrieben und gesagt und auch viel missverstanden worden. Wir als LINKE sehen das Thema Asyl als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und rufen daher alle demokratischen politischen und zivilgesellschaftlichen Kräfte auf, sich an einen Tisch zu setzen und aktiv unsere Zukunft mit den Asylsuchenden in unserer Stadt und unserem Land zu gestalten.
Die derzeitigen Auseinandersetzungen auf allen Ebenen der Gesellschaft zeigen uns sämtliche sozialen Missstände auf. Obwohl es niemandem vorher besser ging, sollen nun die Flüchtlinge für die Armut verantwortlich sein. Um die soziale Gerechtigkeit wieder herzustellen, müssen wir nach oben und nicht zur Seite schauen. Das Verhältnis zwischen Reichtum und Armut müssen wir in unserer Gesellschaft ändern. Die Ängste vor sozialer Unsicherheit müssen die Politiker verstehen und gemeinsam für soziale Gerechtigkeit eintreten. In der Verantwortung stehen alle, egal ob Ratsmitglieder, der Oberbürgermeister, die Verwaltung.
Die Menschen müssen die Ursachen der Flucht erkennen. Das sind Krieg, Waffenexporte und nicht zuletzt die Ausbeutung der sogenannten Dritten Welt und der Schwellenländer. Eine gemeinsame europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik ist sicherlich erfolgversprechender, die Flüchtlinge aus den Balkanstaaten in ihrer Heimat zu halten, als wieder Mauern zu bauen und auf Flüchtlinge zu schießen. Hierzu wünschen wir uns eine gemeinsame Erklärung der Bürgermeister und des Landrates, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben. Wir in Freital können nur ein Zeichen setzen, wie wir zukünftig gemeinsam mit der Situation souverän umgehen – ohne Hass, Gewalt und ohne Rassismus, ohne Ängste zu schüren. Konsequente Lösungen müssen gefunden und nicht nur Parolen gerufen werden.
"Das Thema Asyl taugt nicht, um im Parteiengezänk unter zu gehen. Hier geht es um Menschen und Menschlichkeit. Man muss sich nicht freuen, dass die Situation so ist, wie ist sie. Ganz im Gegenteil, man sollte traurig sein, dass wir es auf internationaler Ebene haben überhaupt so weit kommen lassen, dass wir die größte Flüchtlingswanderung seit dem zweiten Weltkrieg erleben müssen. Nicht weit von den Gedanken dieser Zeit sind auch die Reaktionen einiger weniger unbelehrbarer Sächsinnen und Sachen entfernt. Wir dürfen uns das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen sondern müssen alle an einem Strang ziehen und die Situation konstruktiv gestalten. Wer nicht aufsteht und kämpft sondern die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und resigniert, hat bereits verloren, bevor es überhaupt losgeht. Deshalb fordere ich alle auf, Parteipolitik und Ideologie bei Seite zu lassen, sich der Herausforderung, vor der wir stehen, zu widmen um den Ruf unseres schönen Landkreisen, den Ruf ganz Sachsens wieder herzustellen", so Jörg Kühnast, Stadtvorsitzender des Ortsverbandes DIE LINKE. Freital-Tharandt- Wilsdruff.
Kategorien: DIE LINKE. Region Freital
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