Das KZ Flossenbürg wurde am 23. April 1945 durch die US-Armee befreit. Dazu ludt die Gedenkstätte wiederum zu einem feierlichen Gedenkakt für den 22. April 2018 ein, um an die grausame Zeit des Nationalsozialismus und ihrer in Lagern inhaftierten, geschundenen und ermordeten Menschen aus vielen Ländern der Welt mahnend zu erinnern. Zu diesem KZ gehörte bekanntlich auch das ehemalige Lager in Pirna-Mockethal-Zatzschke. Wie in jedem Jahr reisten Überlebende den höllischen Stätten aus nahen und weit entfernten Ländern der Welt zur Begegnung an. 14 hoch betagte Menschen, Überlebende folgten der Einladung, ebenso eine große Gruppe von Kindern, Enkeln und Familienangehörigen ehemaliger Häftlinge. Tochter und Enkelin eines Überlebenden erklärten sich in Anbetracht der Wichtigkeit des Erinnerns und Mahnens:
" Über 73 Jahre sind vergangen und es ist heute mehr als zuvor wichtig: wir müssen uns erinnern - es ist unsere Pflicht. Worte der Empathie können Worte der Feindseligkeit überwinden - trotzdem müssen wir wachsam sein. Im Schweigen und der Gleichgültigkeit liegt die größte Gefahr. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass sich die Geschichte nicht wiederholt!"
Dr. Jörg Skriebeleit, der Leiter der KZ-Gedenkstätte richtete seine Grüße an die Überlebenden, die Angehörigen, die teilnehmenden Vertreter der Politik, aus Gesellschaft und Kultur, Abgeordnete von Parlamenten, an alle angereisten Bürgerinnen und Bürger und dankte besonders den erschienenen Vertretern aus den Orten der Außenlager.
Die Stadt Pirna vertraten Christine Anger, Mitglied im SKS-Beirat des Stadtrates zu Pirna, und Bernd Anger, Vorsitzender des VVN-BdA e.V. Sachsen Kreisverband Sächsische Schweiz.
Traditionell findet parallel zum Treffen ehemaliger Häftlinge die 'Internationale Jugendbegegnung KZ-Gedenkstätte Flossenbürg' statt. In diesem Jahr befassten sich Jugendliche aus 10 Nationen eine Woche intensiv mit der Geschichte des KZ's, dem damaligen Geschehen und Berichten der Zeitzeugen. Ihre Gedanken und Schlussfolgerungen aus der Bildungsveranstaltung erklärten die Vertreterinnen und Vertreter in ihren Muttersprachen. in den Heimatländern werden sie das verinnerlichte Wissen weitertragen.
Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der bayerische Ministerpräsident, Markus Söder mahnten an, in wahrhafter Demokratie die Wehrhaftigkeit Aller; breite Unterstützung der Gedenkstätten in der Erinnerungsarbeit unter Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen ebenso wie der Minderheiten. Das Grauen der Nazi-Zeit darf nicht vergessen werden! Vom Gedenktag geht aus, ein Zeichen zu setzten für Völkerverständigkeit und Zusammenarbeit.
Im schönen, interessanten Zusammentreffen mit den ehemals in Pirna-Mockethal-Zatzschke inhaftierten Herren Josef und Michael Salomonovic, die als Zeitzeugen Pirna verbunden sind, bekräftigten wir die Weiterführung unserer Zusammenarbeit.
Der Gedenkakt fand seinen Höhepunkt in der gemeinsamen Kranzniederlegung am Platz der Nationen im Tal des Todes. Es war uns eine Ehre, im Gedenken an die Opfer ein Blumengebinde für unsere Stadt Pirna namens des Oberbürgermeisters nieder zu legen.
Kategorien: DIE LINKE. Region Pirna
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