23. July 2014 Christine Anger

Gedenkakt zum Abschluss des Treffens ehemaliger Häftlinge des KZ Flossenbürg

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Oberpfalz lud wie in jedem Jahr die Stadt Pirna zum Feierlichen Gedenkakt zum Abschluss des Treffens ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers mit seinen Außenlagern für den 20. Juli 2014 ein.

Als  Vertreter aus Pirna brachten Christine Anger, Mitglied des SKS-Beirates der Stadt sowie der Vorsitzende des VVN-BdA e.V. Sachsen des Kreisverbandes  Sächsische Schweiz, Bernd Anger  die Verbundenheit der Stadt Pirna mit der Gedenkstätte, dem Leidens- und Totenortes unzähliger Menschen vieler Staaten und Nationalitäten Europas zum Ausdruck.

In seiner Gedenkrede dankte Herr Dr. Skriebeleit, Leiter der Gedenkstätte, auch ausdrücklich den angereisten Personen aus den Orten der Außenlager, besonders den angereisten Gästen aus Sachsen.

Zum Treffen der Überlebenden am Schicksalsort im Oberpfälzer Wald und aus den vielen Außenlagern waren 35 ehemalige Häftlinge, vom Tegernsee bis Rio de Janeiro sowie viele hinterbliebene Angehörige, vor allem auch junge Menschen, angereist. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Konsule aus den Herkunftsländern der einst Inhaftierten.So hatten wir auch wieder mit den ehemals in Pirna-Mocketal-Zatzschke inhaftierten Herren Josef und Michael Salomonovic, die schon ein paar Mal in Pirna als Zeitzeugen über die schrecklichen Jahre im Konzentrationslager vor allem vor jungen Leuten berichteten, ein gutes interessantes Zusammentreffen.Der Direktor der Stiftung Bayrischer Gedenkstätten, Karl Freller, brachte in seiner Ansprache Freude und Dankbarkeit über die hohe Teilnehmerzahl,  die Anerkennung und Motivation der in der Gedenkstätte tätigen Mitarbeiter zum Ausdruck. Die in Flossenbürg aufgebauten Ausstellungen und Dokumentationen werden ständig erweitert und für das kommenden Jahr wird bereits an der Außengestaltung des Geländes des ehemaligen Lagers gearbeitet, so dass die Gedenkstätte künftig noch eindrucksvollerer der Ort des Gedenkens sein wird.

Der 20. Juni ist ebenfalls der Jahrestag des gescheiterten Attentates auf Hitler. Die Beteiligten und Mitwisser Dietrich Bonhoeffer, Hans Oster, Ludwig Gehre und Wilhelm Canaris wurden in das KZ Flossenbürg gebracht und am 9. April 1945 dort ermordet. Aber Widerstand gegen die braune Gewaltherrschaft wurde in allen Schichten und Lagern der Länder geleistet, was die ehemals Inhaftierten und Ermordeten von Flossenbürg beweisen. Die Menschen wurden in „Wertvolle“ und „Nichtlebenswerte“ unterteilt – dies darf niemals vergessen und muss weiter in die Zukunft mitgenommen werden, dass immer ein friedliches Leben möglich ist.

Dr Spaenle, der Bayrische Staatsminister für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst stellte heraus, dass die Erinnerung an das Geschehene etwas Ritualhaftes hat, um das Gedenken zu ehren – gegen das Nichtvergessen und etwas Nachvornweisendes.

Der Redner der ehemaligen Häftlinge vom KZ Flossenbürg war in diesem Jahr Herzog Max von Bayern, der als Kind mit seiner ganzen Familien von den Nazis dort eingesperrt war, sein Vater war vehementer Gegner des Hitler-Regimes. Er selbst hat die Gnade des Überlebens erfahren und sieht es als seine Verpflichtung an, das grausam Erlebte weiter zu erzählen.

Während des jährlichen Treffens der Internationalen Jugendbegegnung bringen sich die jungen Menschen aktiv in die Gestaltung der Gedenkveranstaltung ein. In den Gesprächskreisen mit den ehemaligen Häftlingen und den Hinterbliebenen wird die Geschichte der unvergleichlichen Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten nahe gebracht; nehmen die jungen Menschen das Erfahrene mit in ihre Lebenskreise, in ihre Länder. 

Die Sprecherin der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Internationalen Jugendbegegnung in Flossenbürg schloss ihre Ausführungen zu den Tagen der Begegnung mit dem Satz: „Wir haben unsere Schlüsse gezogen und hoffen, dass sich so etwas niemals wiederholt!“

Im abschließenden würdigen Gedenkakt des Treffens in Flossenbürg wurden Kränze und Blumen niedergelegt. Wir gedachten der Opfer der KZ-Außenlager bei Pirna mit einem Blumengebinde für die Stadt Pirna, dem Oberbürgermeister.

Kategorien: DIE LINKE. Region Pirna

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