22. January 2018 Christine Anger

"Gedenken heißt kämpfen!"

Bild: Junge Welt

Der Einladung unseres Kreisvorstandes zur Fahrt nach Berlin-Friedrichsfelde zum Gedenken an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 folgten GenossInnen und SympathisantInnen aus unserem Kreisverband, aus Dresden sowie aus dem Kreisverband Kamenz. Die Gedenkstätte der Sozialisten, wo auch zahlreiche deutsche Arbeiterführer ihre letzte Ruhestätte haben, ist auch nach 99 Jahren ein magischer Ort, denn mehr als zehntausend Menschen aus ganz Deutschland zog es am Sonntag, dem 14. 1.2018 dahin und mit Kränzen und roten Nelken gedachten sie der Ermordung der beiden Führer der KPD, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

Wie in den Jahren zuvor war das Erinnern geteilt. Bei der traditionellen Gedenkdemonstration vom Frankfurter Tor zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde marschierten alte und junge Kommunisten, Aktivisten antifaschistischer Gruppen und Vertreter verschiedener Gliederungen der Partei Die LINKE. gemeinsam. Andere Menschen zog es direkt zur Gedenkstätte.

Auch Spitzenpolitiker der Linkspartei gedachten der von Freikorps-Söldnern umgebrachten Arbeiterführer, darunter die Bundestagsfraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger. Auch der ehemalige

Parteivorsitzende sowohl von SPD als auch der Linken, Oskar Lafontaine, nahm teil.

Zum Jahresauftakt unter dem Motto »Links, wo das Herz schlägt« im Berliner Kino Kosmos waren etwa 800 GenossInnen, Kulturinteressierte und SympathisantInnen der Partei DIE LINKE. gekommen. Wir hatten das große Glück, die begehrten Plätze zu bekommen.

Der Bundestagsfraktionsvorsitzende, Dietmar Bartsch, erteilte sowohl dem Plan einer Neugründung als auch dem von Katja Kipping am Wochenende ausgerufenen Ziel einer 15- bis 19-Prozent-Partei eine Absage erteilt. »Wir brauchen im Moment keine unrealistische Konstellationsdebatte«, betonte er und fügte hinzu: »Wir sind erfolgreich, wenn wir kooperieren.«

Gregor Gysi und Oskar Lafontaine sprachen zur Gründung und Genese der Partei, während sich die Abgeordneten Sabine Zimmermann, Fabio De Masi und Matthias Höhn zu innereuropäischen Widersprüchen und Kämpfen äußerten.

Eine kämpferische Rede hielt Jean-Luc Mélenchon, der als Kandidat der linken Bewegung »La France insoumise« bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich im vorigen Jahr fast 20 Prozent der Stimmen hatte auf sich vereinigen können. Mélenchon sprach über die enttäuschten Hoffnungen der europäischen Jugend, die besonders unter fehlenden Perspektiven, Arbeitslosigkeit und Armut leide. Zugleich wandte er sich gegen die Pläne zur Aufrüstung der EU und gegen die Konfrontationspolitik der EU gegenüber Russland und dem Iran. »Russland ist unser Partner, deshalb sage ich: Nein dem Krieg! Nein zur Bewaffnung! Nein zur NATO!« Er wurde mit stehenden Ovationen gefeiert.

Für großartige musikalische Beiträge sorgten die bekannte Sängerin Juliane Neigel sowie die Sänger legendären Sänger Dirk Zöllner und Toni Krahl.

Wir bedauerte sehr, dass wir die Abschlussrede von Sarah Wagenknecht nicht mehr hören konnten, aber unsere Abfahrtszeit war schon weit überschritten. Dem Busfahrer sei Dank für sein Verständnis.

Seit 1999 fahren wir regelmäßig zum Gedenktag an Karl und Rosa nach Berlin und im nächsten Jahr werden wir es wieder tun - schon deshalb, weil an den 100. Jahrestag der Ermordung unserer großen Vorbilder erinnert wird.

Kategorien: DIE LINKE. Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

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