Bürgerbriefe an die Bürgerinnen und Bürger von Rosenthal-Bielatal
Diese Woche wird durch den Wochenkurier an alle Haushalte in Rosenthal-Bielatal mein Bürgerbrief verteilt. Hier kann er auch online gelesen werden.
Mut zur Gestaltung und Wille zur Veränderung - „Ja“ zu neuem Wind
Seit acht Jahren fühle ich mich in Rosenthal-Bielatal heimisch, bin seit der letzten Kommunalwahl im Gemeinderat und registriere aufmerksam, was hier passiert. Oder eben auch nicht… Dabei will ich nicht außer acht lassen: heutzutage einer sächsischen Kommune bei ungenügender Finanzausstattung durch das Land vorzustehen, kann eine höchst undankbare Aufgabe sein. Und dennoch sehe ich Chancen, dass es in Rosenthal-Bielatal auch anders gehen kann. Ich stehe für ein mutigeres Herangehen, mehr Entscheidungsfreude und Risikobereitschaft. Denn nur wer etwas wagt, kann auch gewinnen.
Was ich will sind:
ein neues Selbstbewusstsein für Rosenthal-Bielatal innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft und der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge,
eine vertrauensvolle und vorwärtsbringende Zusammenarbeit mit der Presse und den Medien,
mehr Transparenz im Gemeinderat,
weitere Anreize für junge Familien, um eine der jüngsten Gemeinden im Kreis zu bleiben,
Schaffung von Erleichterungen für Seniorinnen und Senioren, damit sie auch ihren Lebensabend in Rosenthal-Bielatal verbringen können,
die Entwicklung eines touristischen Alleinstellungsmerkmals für unsere Region,
die Erweiterung der Kooperation im grenznahen Gebiet und Erarbeiten neuer Projekte,
die Schaffung einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den ortsansässigen Unternehmern, Investoren und der Gemeinde.
Ich freue mich, wenn Sie mein Anliegen unterstützen und wir vor der Wahl ins Gespräch kommen.
Zschoner-Mühle-Chef Winkler kandidiert im „Reich der Felsentürme“
Rosenthal-Bielatal ist eine „linke Hochburg“. 2013 gelang es dem Linken Peter Tschirch mit einer Bürgerinitiative eine Turbo-Eingemeindung zu verhindern. Jetzt sorgt ein anderer Linker gehörig für Aufsehen.
2014 – die Gemeinderatswahl stand bevor. Die Orts-Linke hatte aus Dresden die Nachricht erhalten, dass nun ein Genosse Winkler zu ihnen gehöre. Etwas ratlos standen die Genossen jedoch vor dessen Villa in der Rosenthaler Schweizermühle und fragten vorsichtig an, ob er für den Gemeinderat kandidieren würde? Ein Unternehmer, der einem denkmalgeschützten, architektonischen Kleinod mit einem romantischen Park als seinem Eigentum zu neuem Glanz verholfen hatte – ist das denn einer von uns?, war die Frage der GenossInnen.
„ Na klar mache ich das für uns!“, war seine Antwort. So klar war die Kandidatur dennoch nicht, denn Thomas Winkler war seit 1987 als linker Abgeordneter in Brabschütz/Mobschatz verwurzelt. Einige Jahre davon selbst als Bürgermeister. Achtung erwarb er sich durch den Erwerb einer verfallenen Wassermühle, der weithin bekannten „Zschoner Mühle“. Mit gerade einmal 22 Jahren unterschrieb er 1985 den Kaufvertrag. Er eroberte sich Freiräume, die es in der DDR nach offizieller Lesart bis heute nie gab. „Mit Geschick, Improvisationstalent und vor allem ohne Scheu, sich dabei selbst die Hände schmutzig zu machen“ (Zitat Sächsische Zeitung Pirna, v. 30.05.14) verwandelte er die Mühle mit Hilfe seiner damaligen Partnerin und Helfern in ein stadtbekanntes Ausflugsrestaurant. 300 Plätze gibt es in den geschmackvoll eingerichteten Mühlenräumen und im Mühlengarten. Die Mühle beherbergt auch ein Puppentheater. Ein besonderes Highlight für Dresdner und Gäste ist die einzige funktionierende Wassermühle der sächsischen Landeshauptstadt mit ihrem riesigen Wasserrad. Zeitungsbeiträge über die Zschoner Mühle und ihren als „Promi“ gehandelten Müller Thomas Winkler füllen Aktenordner.
Am 12.05.1962 wurde Thomas Winkler in Dresden geboren und verbrachte seine wohl- behütete Kindheit im Ortsteil Blasewitz, nahe des Waldparks. Die Elbwiesen gegenüber den drei Elbschlössern, das Blaue Wunder, der Schiller- und der Körnerplatz waren sein Refugium. Die Liebe zur Sächsischen Schweiz weckten seine Eltern in ihm. Bald entdeckte er mit seinen zahlreichen Freunden per Rad und zu Fuß die reizvollen Täler dieser Landschaft.
1988 landete er als einer der jüngsten Bürgermeister des Bezirkes Dresden im Rathaus von Brabschütz. Als der verwegene junge Mann mit der langen Haarpracht, Hut und schwarzem Mantel vor dem Rathaus dem eigenhändig aufgebauten Jeep entstieg, riefen die dortigen Mitarbeiter irritiert beim Rat an, ob dieses Unikat da wirklich ihr Chef werde? Er wurde. Und machte sich wiederum durch seinen zupackenden, unorthodoxen Stil einen Namen. Die DDR wurde Geschichte, Thomas Winkler stürzte sich als Geschäftsführer der Zschoner Mühle in die Marktwirtschaft. Landesvater Kurt Biedenkopf schätzte jungen, innovativen Unternehmergeist und förderte ihn, obgleich Thomas Winkler bei der Vorstellung versehentlich statt seiner Visitenkarte die Mitgliedskarte der PDS zückte… Fernweh trieb den umtriebigen Linken für zwei Jahre mit Lebensgefährtin und Kind als Landschaftsgestalter ins englische Bournemouth. Eine Erfahrung, die er grandios nennt. Er belegte Studiengänge für Politik, mitteldeutsche und sächsische Geschichte und ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Sächsischen Mühlenvereins sowie Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und -erhaltung.
Die linke Idee ist ihm nie verloren gegangen. Der Mann mit dem „falschen Parteibuch“ hat sich nie verbiegen lassen. Bis heute steht er zu der „mit den Genen“ mitbekommenen linken Idee und glaubt fest daran, dass eine andere Welt möglich ist.
Vor acht Jahren erfüllte sich Thomas Winkler einen Traum. Er kaufte die „Villa Jordan“ in der Rosenthaler Schweizermühle und sanierte sie von Grund auf. Wieder größtenteils mit eigenen Händen. Den in Italien erworbenen Stuck brachte er eigenhändig an die Decke, schliff selbst die Fußböden ab. Die Türen bearbeitete er gemeinsam mit seiner Mutter, die heute das Erdgeschoss bewohnt. Wer das Haus heute betritt, ist verzaubert. Der Anblick des 15.000 Quadratmeter großen Parks mit den seltenen Gewächsen lässt den Hut davor ziehen, was Thomas Winkler mit viel Gespür und denkmalpflegerischem Wissen daraus gemacht hat. Spaziergänger sind ausdrücklich erwünscht. Ein Wanderweg führt mitten durch das Areal und Besitzer Winkler freut sich, wenn Familien an den Teichen verweilen oder neugierig in seinen neugotischen Turm hineinschauen.
Der weitgehend noch unbekannte Neu-Rosenthaler zog mit einem überraschend guten Wahlergebnis in den Gemeinderat von Rosenthal-Bielatal ein und hat es in der kurzen Zeit geschafft, gehörig für frischen Wind zu sorgen. Mit anderen Unternehmern ist er fest gewillt, die ehemals renommierte Schweizermühle mit tragfähigem Konzept wieder zum Leben zu erwecken. Als er bei der Einwohnerversammlung sein Konzept vortrug, sprachen viele von einem „Aha-Erlebnis“ Winkler. „Den Mann umgibt eine Aura“, sagte eine Anwohnerin.
Der freundliche, zupackende Hüne ist es gewohnt, Dinge offensiv in Angriff zu nehmen, offen zu kommunizieren, auf Leute zuzugehen. Rührig und wendig, scheut keine Mühe, wenn es um die Beantragung von Fördermitteln geht. Er bringt herzerfrischende Ideen für den Ort mit. Mit dem ihm eigenen Enthusiasmus sagt er: „Ich will nach außen zeigen: Wir hier in Rosenthal-Bielatal sind wer! Wir leben im reizvollsten Teil der Sächsischen Schweiz!“
Zu denjenigen, die ihn zur Bürgermeisterkandidatur überzeugt haben, gehören auch viele Einheimische, mit denen ihn mitnichten die Weltanschauung, sondern vielmehr Tatendrang und Unternehmergeist verbinden. Viele meinen, ein frischer Wind täte Rosenthal-Bielatal gut! Wünschen wir ihm ein starkes Wahlergebnis!